"Genieße deine letzte Zeit...so lange hast du ja nun auch nicht mehr in Texas."
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.Sätze wie diesen höre ich nun immer öfter. Und habe dabei so gemischte Gefühle! Einerseits freue ich mich natürlich unglaublich auf "daheim". Auf meine Familie, auf meine tollen Freunde, auf deutsches Essen , deutsche Straßen, Städte und deutsches Fernsehen. Darauf, wieder eine Dusche mit Brause zu haben. Auf verlässliche öffentliche Verkehrsmittel. Auf Vollkornbrot. Und Milka Schokolade. Darauf, wieder legal ein Bier trinken zu können. Das nicht importet ist! Ich freue mich darauf, wieder um 6h Verbotene Liebe im TV gucken zu können. Und Nachichten.
Andererseits will ich überhaupt gar nicht erst dran denken, dass ich hier bald alles, was ich mir im letzten Jahr aufgebaut habe und was ich kennen und lieben gelernt habe, zurücklassen und teilweise aufgeben muss...!? Ich habe oft Momente, wo ich denke: Ach, ist es schön, grade einfach soo weit weg von allem und allen zu sein.
Ich genieße die Zeit mit den Kids so sehr! Grade jetzt, wo die Poolsaison wieder angefangen hat und es richtig Sommer wird! Ich verbringe viel Zeit mit der ganzen Family und genieße texanisches Essen und den american way of life um so mehr.
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Auch die Tage, die ich (hier in Austin) mit meinen Freunden verbringen kann, sind gezählt...und deswegen iregndwie umso "intensiver". Ob endlose Starbucks-Sessions, quatsch-und-DVD-Nächte, ob am Fluss beim Schwimmen, bei Roadtrips in and all around Austin oder beim abends weggehen am Wochenende auf der 6th Street oder bei wahllosen Homeparties...man baut sich irgendwie schon eine kleine Welt um sich herum mit neuen Menschen auf - und die werde ich wirklich, wirklich sehr vermissen...
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Dieses Jahr war wirklich so ziemlich anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Und es war echt nicht immer Love, Peace and Happiness. Aber ich merke jetzt schon oft, wie sehr mich diese Monate so far away geprägt haben. Ich habe so viel gelernt! Über Menschen, Freundschaft, Beziehungen. Vor allem aber über mich selbst! Ich bin, denke ich, gewachsen. habe an Stärke und Selbstvertrauen gewonnen. Und bin mir über so vieles klar geworden!
Ich bereue keine Minute meiner Zeit in USA. Ich bin froh und dankbar für alles schöne, das ich erleben und erfahren durfte. Aber auch aus den "schlechten" Erfahrungen und Erlebnissen habe ich gelernt. Die sind es, die einen besonders stark machen.
Vieles kann man sich einfach im Vorhinein und von außen gar nicht vorstellen. Viele Hürden und Hindernisse haben mich überrascht.
Aber ich bin im Nachhinein unglaublich happy darüber, dass alles genau so war, wie es war. ich habe das Gefühl: Ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Platz. Und das kann man schließlich nicht immer behaupten im Leben...oder?
Jetzt versuche ich, noch gar nicht so oft an das Abschiednehmen zu denken. Und jede Sekunde hier einfach so sehr zu genießen, wie ich kann und in mich aufzunehmen, was ich bekomme - Lachen, Sonne, Liebe.
Ich stell mit den Triplets die Welt auf den Kopf und mache mit meinen Friends Austin unsicher :). Esse Cookies ´n Cream Icecream und Hot Brownies. Rege mich über viel zu viele Commercial Breaks auf.
Und trinke illegal importiertes Bier aus Deutschland.
Was mich an einen tollen bevorstehenden Lebensabschnitt und ganz viele noch tollere Menschen erinnert, die mich da drüben erwarten...
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1 Kommentar:
ooh das hast du sooo schoen geschrieben und mit dem ein oder anderen Abschnitt sprichst du mir voll aus dem Herzen!
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